Spenden 2025 – keine Entwarnung

Der Deutsche Spendenrat kann sich feiern lassen. Seit 20 Jahren gibt er die Spendenzahlen für Deutschland heraus. So auch Ende Februar 2025. Der Spendenmarkt ist wieder leicht gewachsen. Aber die Herausforderungen für die Kommunikation der Spendenbitte sind groß.

Wenn Corona etwas Gutes hatte, dann dass die Spendenbereitschaft enorm zunahm. Das belegen die Zahlen des Deutschen Spendenrates im Vergleich zu den Vorjahren. Mit dem Spendenergebnis von 2024 ist das Vor-Corona-Niveau nach dem starken Rückgang im Vorjahr wieder erreicht. Die „Bilanz des Helfens 2024“ ermittelt ein Gesamtspendenvolumen privater Haushalte von 5,1 Milliarden Euro im Jahr 2024 – eine Steigerung von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Kirche wieder mit höheren Spenden

Die Steigerung geht besonders stark auf Organisationen zurück, die in der nicht-humanitären Hilfe aktiv sind. Nach Jahren des Rückgangs verzeichnen Geldspenden für kirchliche/religiöse Zwecke einen kräftigen Anstieg von 138 Millionen Euro. Sie wird nur noch von der Kultur getoppt, die einen Anstieg von 5,3 Prozentpunkten verzeichnet. Stärkster Verlierer ist die Not- und Katastrophenhilfe.

Die Spendenquote liegt nun nur noch bei 25 Prozent, das heißt, nur noch jeder vierte Deutsche hat im Jahr 2024 mindestens einmal gespendet. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnung vor 20 Jahren. Das höhere Spendenvolumen ergibt sich aus der gestiegenen Durchschnittspende pro Kopf und Spende von 40 auf 43 Euro.

Warum nicht gespendet wird

Interessant ist deshalb die Analyse von Yougov, was die Gründe der Nichtspenderinnen und Spender sind. An erster Stelle steht dort die fehlende Transparenz bei NPOs mit 55 Prozent. Es folgen die eigenen finanziellen Möglichkeiten mit 42 Prozent und fehlender Bezug zu der Spendenbitte oder zu viele Spendenanfragen mit je 24 Prozent. Dabei gaben dieselben Befragten an, zu 42 Prozent wirtschaftlich zurechtzukommen und zu 38 Prozent sogar, sich alles leisten zu können. Nur 19 Prozent gaben an, sich fast nichts leisten zu können. Die individuelle wirtschaftliche Lage ist also gar nicht so schlecht, hat sich sogar zum Vorjahr verbessert.

Der Weihnachtsrun

Die Prognose für das Spendenjahr 2024 im letzten September war noch verhalten. Inflation und wirtschaftliche Unsicherheit ließen kein Traumergebnis erwarten. Doch vor Weihnachten starteten die Organisationen einen regelrechten Spendenrun. „Das vierte Quartal 2024 war außergewöhnlich stark und übertraf die Erwartungen deutlich“, so der Deutsche Spendenrat. Positiv überraschte wieder die jüngste Generation. Die Spenden der 30- bis 39-Jährigen stieg 2024 um 27 Prozent – das dritte Jahr in Folge mit Zuwächsen. Gleichzeitig bleibt die Altersgruppe 60+ mit einem Anteil von 60 Prozent weiter die wichtigste Stütze der Spendenlandschaft.

Regionale Unterschiede im Spendenverhalten

Die Analyse zeigt bemerkenswerte regionale Unterschiede: Nordrhein-Westfalen bleibt mit 1,08 Milliarden Euro das Bundesland mit den höchsten Spendeneinnahmen. Bayern verzeichnet seit 2019 einen bemerkenswerten Anstieg von 11,8 Prozent, was auf eine wachsende Spendenbereitschaft hinweist. In den neuen Bundesländern sank das Spendenaufkommen dagegen leicht um ein Prozent auf 643 Millionen Euro.

Martin Wulff, Geschäftsführer des Deutschen Spendenrates e.V., zeigte sich im Rückblick auf 20 Jahre Spendenberichterstattung zufrieden: „Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger unterstreicht, dass Deutschland eine ausgeprägte Kultur des Gebens pflegt, die sich über zwei Jahrzehnte spürbar gefestigt hat.“

Die gesamte Studie kann hier nachgelesen werden.

Bildquellen

  • Zahlen: pixabay

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