Das Spendenverhalten in Deutschland und im gesamten DACH-Raum befindet sich im Wandel. Die Digitale Fundraising Studie 2025 von RaiseNow liefert fundierte Einblicke auf Basis von Transaktionsdaten aus über 7.000 Organisationen auch für Deutschland.
Spendenvolumen steigt – Spendenhöhe sinkt
2024 ist das digitale Spendenvolumen im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent gestiegen, die Anzahl der Transaktionen sogar um 29 Prozent. Dennoch ging der durchschnittliche Spendenbetrag um rund fünf Euro zurück. Organisationen in Deutschland und der Schweiz erhielten im Schnitt nur noch 31,80 Euro pro Spende. Dieses Auseinanderdriften weist auf ein verändertes Spenderverhalten hin: Spenden werden häufiger, aber in kleineren Beträgen geleistet – insbesondere mobil und spontan.
Mehr als die Hälfte aller digitalen Spenden erfolgt heute über mobile Endgeräte. Bei Kleinspenden unter 30 Euro liegt der mobile Anteil sogar bei über 80 Prozent. Das stellt neue Anforderungen an die User Experience: Mobile-First-Design, reduzierte Formulare und flexible Zahlungsmethoden wie PayPal (führend im Euro-Raum mit 40,3 %) werden zur Pflicht, nicht zur Kür. SEPA und Kreditkarten bleiben bei höheren Beträgen relevant, insbesondere auf Desktop-Geräten.
Wiederkehrende Spenden stagnieren
Nur 8,6 Prozent des digitalen Spendenvolumens wurden 2024 über wiederkehrende Spenden generiert. Während große Organisationen einen Anteil von über 11 Prozent erreichen, liegt er bei kleinen NPOs bei unter einem Prozent. Dabei sind regelmäßige Spenden ein Schlüssel zur Planbarkeit und nachhaltigen Wirkung. Was fehlt? Häufig technische Grundlagen, personalisierte Journeys – und der Mut zur Prozessoptimierung.
Ein Hoffnungsträger im digitalen Fundraising ist laut der Studie weiterhin Community Fundraising. Hier wird nicht nur gespendet, sondern auch geteilt, bewegt und gemeinsam gewirkt. Peer-to-Peer-Kampagnen, etwa über WhatsApp oder TikTok, aktivieren Netzwerke auf Augenhöhe. Besonders bei jungen Zielgruppen sind Vertrauen und Authentizität entscheidend – und Storytelling die stärkste Währung.
Saisonale Spitzen bleiben
Die bekannten Jahreshöhepunkte – vor allem November und Dezember – bringen weiterhin die höchsten Spendenvolumen. Doch viele kleinere Organisationen können dieses Potenzial gegen die großen Organisationen nicht ausschöpfen. Die Studie zeigt: Wer in dieser Zeit professionell, frühzeitig und digital sichtbar wird, kann deutlicher profitieren. Eine gelungene Jahresendkampagne beginnt längst im Herbst – mit Segmentierung, Testings und klarer Spendenführung.
Jona Hölderle, Studienleiter an der Fundraising Akademie für den Online-Fundraising-Kurs meint dazu: „Die Zahlen belegen eindeutig, dass es im Weihnachtsgeschäft nicht ausreicht, passiv auf Spenden zu warten. Auch kleinere Organisationen müssen proaktiv werden, um ihre Unterstützenden rechtzeitig vor Weihnachten zu erreichen und mit überzeugenden Spendenaufrufen zu mobilisieren. Versäumen sie diese Chance, geraten sie ins Hintertreffen gegenüber der zunehmenden Professionalisierung der anderen Organisationen, die besonders in der Weihnachtszeit deutlich zutage tritt.“

Fazit: Digital, mobil, persönlich
Die deutsche Fundraising-Landschaft ist viel digitaler geworden, aber auch komplexer. Entscheidend für den Spendenerfolg sind heute datenbasierte Strategien, gezielte Spenderbindung und der Wille, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Wer seine Fundraising-Prozesse mobil optimiert, Spenderinnen und Spender individuell anspricht und neue Formate wie Community Fundraising nutzt, sichert sich nach der Studie nicht nur Aufmerksamkeit – sondern auch langfristige Unterstützung.
Die Studie ist bei RaiseNow kostenfrei downloadbar https://www.raisenow.com/de/fundraising-study-2025
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